KLEINES FLIESENLEXIKON

DIE WICHTIGSTEN BEGRIFFE EINFACH ERKLÄRT

Abriebgruppen EN 154

Abrieb ist der Oberflächenverschleiß bei Fliesen. Glasierte Fliesen werden in Abriebgruppen eingeteilt. Der empfohlene Anwendungsbereich wird in 4 Beanspruchungsgruppen der Fliesen für den Fußboden eingeteilt. Die Klassifizierung bedeutet allerdings nicht, dass nach einigen Jahren kein Verschleiß auftreten kann, sondern lediglich, dass die Fliesen sich entsprechend der Klassifizierung für die Anwendung in bestimmten Bereichen eignen.

Gruppe 1:
Für Räume mit leichter Beanspruchung, die ohne besonders kratzende Verschmutzung mit weichbesohltem Schuhwerk begangen werden.

Gruppe 2:
Für Räume mit mittlerer Beanspruchung, die überwiegend mit normalem Schuhwerk mit geringer kratzender Verschmutzung belastet werden.

Gruppe 3:
Für Räume mit mittelstarker Beanspruchung in Bereichen, die häufig mit geringer kratzender Verschmutzung nach Abstreifen der Sohlen, belastet werden (Küchen, Dielen).

Gruppe 4:
Für stärkere Beanspruchung in den Bereichen größerer Belastungen. Im Wohnbereich uneingeschränkt verwendbar (auch Terrassen und Balkone).

Biegefestigkeit EN 100

sagt in N/mm² aus, welcher Krafteinwirkung quer zur Achse die Fliese widersteht, ohne dass sie zu Bruch geht.

Chemische Beständigkeit

wird in der Norm EN 106 für unglasierte und EN 122 für glasierte Platten definiert. Unglasierte Fliesen sind außer gegen Flusssäure gegen die meisten Säuren und Laugen beständig. Die Herstellerwerke prüfen auf Anfrage die jeweilige Eignung der Fliese.

Feinsteinzeug

sind unglasierte Steinzeugfliesen mit besonders niedriger Wasseraufnahme. Die Wasseraufnahme ist oft geringer als 1 Prozent, und das Material ist durch seine hervorragenden technischen Werte für den Objekteinsatz innen und außen geeignet. Bei der Verlegung sind jedoch spezielle kunststoffvergütete Klebemörtel oder Klebstoffe erforderlich.

Fließbettverlegung

ermöglicht das hohlraumfreie Verkleben von großformatigen Bodenfliesen mit 3-10 mm Klebebettdicke. Der Fließbettkleber stellt beim Einschieben der Fliese ins Klebebett eine vollflächige Haftung sicher.

Formate

Der Formatvielfalt sind keine Grenzen gesetzt, und es gibt auch kein Format, das für alle Hersteller gültig ist.

Fugen

Fugen sind bei keramischen Belägen notwendig, um die herstellungsspezifischen, in den EN 98 geregelten Maßtoleranzen, auszugleichen. Es werden folgende Fugenbreiten empfohlen:

Bei trockengepressten Fliesen der Gruppe B:
bis 100 mm Kantenlänge: Fugenbreite ca. 2 mm
bis 200 mm Kantenlänge: Fugenbreite ca. 3 mm
bis 600 mm Kantenlänge: Fugenbreite ca. 4 mm

Bei stranggezogenen Fliesen der Gruppe A:
über 115 mm Kantenlänge: Fugenbreite 5-10 mm

Die elastische Ausbildung von Dehn- und Randbegrenzungsfugen und ihre Dimensionierung ist in der Verarbeitungsrichtlinie „Bewegungsfugen in Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten“ geregelt und technisch zwingend erforderlich.

Keramische Fliesen

Steinzeug
Bodenfliesen mit rotem oder weißem Scherben, dichtgesintert, glasiert oder unglasiert.

Gres Rosso
Unglasierte, rote Bodenfliesen für den Innenbereich.

Feinsteinzeug – Gres Porcellanato
Unglasierte Bodenfliesen aus durchgefärbten Massen mit einer Wasseraufnahme von unter 1%.

Klinker und Spaltplatten
Stranggepresste Bodenfliesen, zur Gruppe Steinzeug gehörend.

Steingut – Monoporosa
Wandfliesen mit weißem oder rotem, porösem Scherben, mit deckender oder transparenter, durchscheinender Glasur.

Cottofliesen
Meist unglasierte Bodenfliesen aus überwiegend roten und gelblichen Naturtönen ohne weitere Zusätze.

Cottoforte
Glasierte Boden- und Wandfliesen mit rotem Scherben.

Levigato

Levigato ist das italienische Wort für geschliffen und poliert. Bei Feinsteinzeug und Cotto kommt diese Oberflächenausführung häufig vor, ebenso bei Natursteinen.

REINIGUNG

Nach der Verfugung sollte die erste Reinigung nur mit klarem Wasser erfolgen. Bei allen keramischen Fliesen müssen zuerst alle Zement- und Kalkschleier entfernt werden. Für die Bauendreinigung empfehlen wir einen „sauren Reiniger“, mit dem evtl. Zementschleier-Reste entfernt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir für die Unterhaltsreinigung von glasierten Fliesen, von glatten, wenig saugenden, unglasierten Oberflächen und besonders von Feinsteinzeugfliesen die Verwendung von rückstandsfreien Reinigern.

Pflegende, rückfettende oder schichtbildende Reiniger oder Schmierseifen können die Pflegeleichtigkeit von glasierten keramischen Belägen und unglasierten Feinsteinzeugfliesen negativ beeinflussen.

Nur wenige Fliesen benötigen eine besondere Oberflächenbehandlung, Pflege oder Reinigung, wie beispielsweise Cotto- und Tonfliesen. Für diese Fliesen geben die Hersteller eindeutige Pflegeempfehlungen.

Rutschsicherheitsgruppen

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Trittsicherheitsbereiche: Den Barfußbereich mit den Gruppierungen A, B, C und den gewerblichen Bereich mit den Gruppierungen R 10 – R 13 + V 1 – 8 mit Verdrängungsraum.

Die Rutschsicherheitsbeläge wurden speziell entwickelt, um den Anforderungen der Berufsgenossenschaften zur Unfallverhütung in öffentlichen und gewerblich genutzten Räumen Rechnung zu tragen. Es ist den Herstellerwerken gelungen, farblich abgestimmte Serien zu entwickeln, die die Anwendung in öffentlichen Bauobjekten, Schwimmbädern, Hotels, Krankenhäusern und Altenheimen technisch und auch gestalterisch erlauben. Das dazugehörige Formstückprogramm ist bei den meisten Herstellern lieferbar.

Was tun bei starker Belastung

Zum Beispiel in Ladengeschäften und öffentlichen Bereichen. Es gibt mittlerweile spezielle Glasuren, welche nach dem PEI-Test 15.000 und mehr Umdrehungen aushalten können und für stärkste Beanspruchung geeignet sind. Gerne beraten wir Sie auch für solche Anwendungsgebiete.

TIPP: BADHYGIENE

SO BLEIBEN IHRE BADFLIESEN HYGIENISCH SAUBER

Ein Bad ist nur dann hygienisch sauber, wenn auch die Badfliesen gründlich geputzt wurden. Wir geben Ihnen zu jeder Badfliese Tipps, wie Sie diese richtig reinigen können. Dabei spielen die Putzutensilien eine ebenso große Rolle, wie ein regelmäßiger Reinigungsturnus.

Die passenden Reinigungsmittel für Badfliesen

Badfliesen schaffen nicht nur wohnliche Atmosphäre in Ihr Bad, sie schützen das darunter liegende Mauerwerk vor Nässe. Dazu ist es wichtig, wenn die Fugen zwischen den einzelnen Fliesen keine Beschädigungen aufweisen. An den angrenzenden Armaturen und der Sanitärkeramik befinden sich Silikonfugen, die ebenfalls für die Dichte von Bedeutung sind. Silikon wird von Essig zersetzt, die Fugenmasse zwischen den Fliesen von allen Säuren. Verwenden Sie daher zum Reinigen der Badfliesen alkalische Reiniger wie Fensterputzmittel mit Ammoniumchlorid. Töten Sie Schimmel und andere Keime mit hochprozentigem Alkohol ab. Verzichten Sie auch bei stark verschmutzten Badfliesen auf Scheuermittel, weil Sie damit die Oberfläche aufrauen. Offene Spalten und raue Flächen bieten Keimen ideale Wachstumsbedingungen. Wischen Sie die Fliesen regelmäßig nach dem Duschen trocken. Denn trockene Flächen bieten Keimen keinen Nährboden. Sprühen Sie einmal pro Woche Fensterreiniger auf die Fliesen, wischen Sie diesen anschließend mit einem feuchten Tuch oder Schwamm ab.